Hilfe für Domini Sherpa
Vorwort
Während meinem Besuch zur Jana Jyoti Primary School wurde mir gesagt, dass eines der geförderten Kinder schon ein halbes Jahr nicht mehr zur Schule kam, weil es gestürzt war und nicht mehr richtig gehen konnte. Das war Domini Sherpa, die schon ein Problem mit einem Bein hatte, weil sie das Knie nicht biegen kann. Mit ihrem Vater war sie in das Krankenhaus in Okhaldhunga gewesen, aber die Ärzte konnten ihr nicht helfen. Ihr Vater hatte sie jetzt zur Schule getragen und sie stand da auf einen Stock gestützt. Man konnte sehen, dass das Bein schmerzte. In den nächsten Tagen ging dieses Problem nicht aus meinem Kopf. Normalerweise erholt ein Kind sich schnell von einem Sturz und einen Knochenbruch sollte doch in das Krankenhaus in Okhaldhunga ermittelt worden sein.
Die Zielsetzung der Stiftung erwähnt nicht die medizinische Versorgung, wir setzen uns ein für die Ausbildung der Kinder. Jedoch, um Ausbildung zu erhalten sollte man in der Lage sein, eine Schule zu besuchen.
Beim Abschied von die Träger, in Sangutar, fragte ich den Vater, ob er Interesse hatte um seine Tochter in Kathmandu zu bringen für eine ärztliche Untersuchung. Je nach Ergebnis könnten wir dann über eine mögliche Behandlung entscheiden und ich würde dann untersuchen in wie weit Stichting Milijuli Sponsor für die Behandlung sein konnte. Er nahm diesen Vorschlag gerne an und ich gab ihm Geld für die Reisekosten. Zurück in Kathmandu werde ich ihren Besuch vorbereiten und danach, meinem Reiseplan entsprechend zu Chitwan reisen. Während ich in Chitwan bin wird er Domini nach Kathmandu bringen.
In Kathmandu
Das erste, was in Kathmandu zu tun ist, ist natürlich die Wahl eines Krankenhauses. Zufällig gibt es in Kathmandu ein orthopädisches Krankenhaus, nicht weit von der Stelle, wo Kame in Kathmandu lebt. Er hatte keine persönliche Erfahrung mit diesem Krankenhaus, aber nach ihm, hatte es einen sehr guten Ruf in der lokalen Bevölkerung. Darüber hinaus könnte Domini in seinem Haus bleiben, so lange wie nötig. Er lebt mit seiner Familie in zwei Zimmern. In meinem Hotel wird bestätigt, dass dieses Krankenhaus ein gutes ist. Deshalb entschied ich mich, dorthin zu gehen und nachzuschauen. Ich kann die Qualität des Krankenhauses nicht beurteilen, aber ich kann sehen, ob es sauber ist und kann auch einen Eindruck bekommen, ob es da ordentlich zugeht.
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Außerdem muss ich mich Klarheit verschaffen über das Verwaltungsverfahren, wenn man für einen Patienten Sponsor sein möchte. Ich traue mich zu eine erste Untersuchung zahlen zu können, aber danach kommt, wenn möglich, eine Behandlung und diese Behandlung kann unerwartet teuer sein. Ich muss nachdem ich einen Behandlungsvorschlag bekommen habe entscheiden, ob er sofort ausgeführt werden kann oder dass wir uns erst um dass Geld kümmern müssen.
Das Krankenhaus liegt in einiger Entfernung von der Hauptstraße in einer Parklandschaft. Alles sieht gut gepflegt. In der Halle, am Eingang ist mehr Unruhe, aber alles hat seinen Platz, und die meisten Patienten oder Besucher sitzen auf einem Stuhl und warten bis sie an der Reihe sind. Ein paar Leute gehen herum und schieben den Vorhang beiseite von ein Behandlungszimmer und schauen hinein. Es ist ja auch schwierig, wenn man die Schilder nicht lesen kann. Schließlich gelangen sie in die Rezeption, wo sie Anweisungen erhalten.
Ich sehe mich weiter herum und sehe eine Plakette, die bekannt gibt dass dieses Gebäudeteil errichtet wurde vom Geld, das von einer niederländischen Stiftung gespendet wurde.
Nach nicht allzu lange Zeit kann ich einen Arzt meine Geschichte erzählen und nachdem er noch ein paar Patienten geholfen hat, bringt er mich zum Finanzdirektor. Auf dem Wege sehe ich, dass die Flure sauber und frei von Hindernissen sind. Der Arzt - sorry ich bin seinen Namen vergessen - erzählt mir auch, über den Gebäudeteil, dass aus einem Geschenk von einer niederländischen Stiftung errichtet wurde. Er erzählt mir auch von eine niederländischen Dame, Ocky Pladet. Sie ist bereits in den Siebzigern, aber sie kommt immer noch, jedes Jahr für drei Monate, ins Krankenhaus, um zu helfen und Pflegepersonal auszubilden. Sie können mehr über diese Frau erfahren bei
http://www.stichtingkinderenvankathmandu.nl [Entschuldige, ich fand keine Website in deutscher Sprache].
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Der Finanzdirektor unterbrach ein Interview mit zwei anderen Leuten um mit mir zu reden. Ich war sehr überrascht denn er erklärte mir dass der ersten Konsultation nur 70 Rupien kostet. Notwendige Laboruntersuchungen müssen aber separat bezahlt werden. Die vorgeschlagene Behandlung könnte jederzeit besprochen werden. Erleichtert verließ ich sein Zimmer und steckte meine Schuhe wieder an.
Auf meinem Weg zurück habe ich in den "Children's Ward Ocky Pladet" hinein geguckt.
Mit Kame Sherpa, habe Ich dann vereinbart, dass er den Vater von Domini bitten wird um Domini am oder vor dem 4. Dezember ins Krankenhaus zu bringen. Nach meinem Zeitplan werde ich am 5. Dezember von Chitwan zurückzukehren. Am nächsten Tag können wir ins Krankenhaus gehen, um über die vorgeschlagene Behandlung informiert zu werden und können wir danach entscheiden, wie es weitergehen soll.
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5. Dezember:
Zurück kommend aus Chitwan ging ich zuerst nach Kame's Haus. Dort traf ich auch Domini's Schwester Pemba, die mit ihr gekommen ist, weil Domini Pflege braucht. Domini ist im Krankenhaus gewesen, es sind Labor-Tests und ein Röntgenbild des Knies gemacht, aber die Ergebnisse sind noch nicht bekannt.
Sie haben einen Patienten Booklet, einen großen Umschlag mit einem Röntgenbild und einige Quittungen von bezahlten Rechnungen.
(Kosten: NRs 805 für Laboruntersuchungen und NRs 225 für das Röntgenbild)
Am Montag den 7. Dezember, 11.00 Uhr können wir ins Krankenhaus gehen, um über die Ergebnisse informiert zu werden.
6. Dezember:
Ich hatte geplant, um zu Pharping zu gehen, aber die Maoïsten hatten eine Banda, einen Streik erklärt. Verkehr, auch mit dem Fahrrad, ist nicht möglich.
Ich nutze diese Gelegenheit, um zu Fotografieren in der Stadt, ohne dass Autos mich hindern und mit aufs Foto kommen. In Thamel wird es wieder erwiesen, dass die Welt klein ist - ich treffe, Simone und Erik, die ich letztes Jahr, während meinem Trek in Helambu kennen gelernt habe. Diesmal hatten sie einen kurzen Trek nördlich von Syabrubensi durch Tamang Dörfer. Erst vor drei Jahren war dieses Gebiet für Trekking freigegeben und der Tourismus hat jetzt noch keine negative Spuren hinterlassen. Diese Wanderung wird von ihnen sehr empfohlen.
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7. Dezember:
Bevor wir zum Arzt gehen können, müssen wir zuerst zum Labor für die Ergebnisse der Tests. Die Ergebnisse werden in das Patienten Booklet kopiert. Der Arzt erklärt uns, dass er 80 Prozent sicher ist, dass Domini an Tuberkulose leidet. Für mehr Sicherheit, will er noch eine Röntgenaufnahme von den Lungen und eine Sputumtest.
Domini in ihrem Schuluniform
Die Standard-Behandlung in solchen Fällen ist eine Medizin Therapie von 6 Monaten, langsam das Knie in einer gerade Position biegen und es danach fixieren. Domini wird nie imstande sein, ihre Knie zu beugen, sondern sollte in der Lage sein sich gut fortzubewegen und Sie wird nicht an Tuberkulose sterben.
Die Medikamente zur Bekämpfung der Tuberkulose, werden von der Regierung bezahlt. Er gibt uns Rezepten für die Röntgenaufnahme der Lungen und für den Sputumtest.
Der Sputumtest wird an einem anderen Ort in der Stadt durchgeführt, aber die Röntgenaufnahme kann hier gemacht werden. Mit dem Rezept für die X-ray gehen wir zu eine Annahmestelle um zu bezahlen und mit dem Empfangsbeweis gehen wir zur radiologischen Abteilung, wo Domini bald an der Reihe ist. Nach fünfzehn Minuten kommt ein Mitarbeiter des Labors heraus und bringt einen Stapel Fotografien, die er in großen Umschlägen tut und an die Patienten weitergebt. Wir bringen unsere Aufnahme unmittelbar an den Arzt. Domini wurde öfters getragen und ich hatte ihr, so oft wie möglich, geholfen. Ich war überrascht, dass niemand sie Krücken gegeben hat. Also fragte ich den Arzt, wo ich Krücken kaufen konnte. Als Reaktion bekam ich ein Rezept, mit dem ich in die Apotheke, hier im Krankenhaus, gehen konnte. Da es unmöglich war, Holzkrücken der richtige Größe zu finden, kauften wir solche aus Aluminium. Den Preis betrug 850 Rupien. Holzkrücken würden 500 Rupien gekostet haben. Domini konnte schnell damit umgehen und war froh mit der verbesserten Mobilität.
Der Sputumtest konnte nicht heute ausgeführt werden. Der Test besteht darin, dass ein Glas mit etwas Speichel in drei aufeinander folgenden Morgen zurückgebracht wird. Die Ergebnisse werden folglich erst bekannt, wenn ich wieder daheim bin.
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Information erhalten per E-Mail.
12. Dezember:
Eine Operation ist für morgen geplant, um den Zustand des Knochens zu beurteilen und eine Biopsie zu nehmen, die erforderlich ist, um genau festzustellen, welche Bakterie getötet werden muss. Die Diagnose ist also noch nicht sicher.
Das Krankenhaus bat um eine Anzahlung von NRs 8000 für die Operation und NRs 3000 für Drogen.
Ein Krankenhausbett kostet NRs 250 pro Tag.
14. Dezember:
Die geplante Operation wurde gestern durchgeführt. Das Biopt ist zu ein Labor in Indien geschickt. Die Vermutung der ärzte, dass Domini, sogar nach der Operation, noch eine nicht-funktionierende Knie haben wird, ist bestätigt worden. Sie sagen, dass eine Amputation vielleicht die beste Lösung sein wird. Es wurde vereinbart, dass diese Angelegenheit nicht ohne vorherige Absprache mit den Eltern entschieden wird. Die Eltern werden morgen in Kathmandu ankommen.
18. Dezember:
Domini´s Eltern sind in Kathmandu. Eine Operation ist für Sonntag geplant. Ein Stahlrahmen wird rund Domini´s Knie angebracht.
22. Dezember:
Die politische Lage in Kathmandu verursacht eine Verschiebung der Operation.
30. Dezember:
Die Chirurgie wird heute oder Freitag statt finden. Das Labor in Indien bestätigte die Diagnose und hat das genaue Tuberkulosebakterium bestimmt.
Domini´s Spitalaufenthalt könnte bis zu sechs Monate betragen.
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2. Januar 2010:
Wieder ist die Operation verschoben und ist nun für 3. Januar geplant.
8. Januar:
Die Operation wurde schließlich am 5. Januar durchgeführt. Kame Sherpa hat die folgenden Fotos von der Domini gemacht. Sie hat noch große Schmerzen.
Ich bitte Kame um ein Geschenk für sie kaufen, um zu zeigen, dass wir mit ihr sympathisieren.
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14. Januar:
Domini ist am 12. Januar aus dem Krankenhaus entlassen. Dies war möglich, weil sie so nah an das Krankenhaus gute Unterkunft hat. Alle 3-4 Tagen muss sie zum Krankenhaus für die Justage des Stahlrahmens und für das wechseln von den Bandagen. Mit den Krücken kann sie sich schon richtig bewegen. Als Geschenk kaufte Kame ihr einen Pullover, denn es ist jetzt öfters kalt in Kathmandu.
Die Gesamtkosten bis zum 31. Dezember waren NRs 29.971,-. Weil sie jetzt in Kame's Haus lebt werden die Kosten niedriger werden. Den Unterhalt für sie und ihre Schwester beträgt NRs 200,- pro Person pro Tag.
5. Februar::
Es wurde eine Röntgenaufnahme gemacht. Die Ärzte nehmen an, dass die Behandlung noch 3 bis 4 Monate dauern wird.
13. Februar:
Es geht gut mit Domini.
Die Kosten für den Monat Januar waren NRS. 43.444,-.
Dazu gehören NRs 8.000,- für Unterkunft und Verpflegung von Domini und ihre Schwester Pemba.
23. Februar:
Domini benötigte extra Kleidung. Kame kaufte ihr für NRs 700,- eine Hose und ein Hemd.
Es geht ihr gut.
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12. März:
Alles OK. Keine Komplikationen. Innerhalb von einigen Tagen wird ein neues Röntgenfoto gemacht.
Die Kosten für Februar waren NRs 21,234,-.
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30. März
Anita, Jan und ich, Ton, hatten die Gelegenheit für einen kurzen Aufenthalt in Kathmandu.
Natürlich besuchten wir Domini.
Sie ist gut gelaunt und fröhlich. Ihr Bein ist langsam gerade gezwungen.
Ich habe jetzt gelernt, dass die Kombination von Bluse und Hose, welche Kame ihr letzten Monat gekauft hat, und die sie auf den Bildern trägt, eine kurta sulawar genannt wird.
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11. Mai:
Alles OK, keine Komplikationen.
Die Kosten für den Monat März waren NRs 13.146,-.
Die für April NRs 12.300,-.
4. Juni:
Am 2. Juni wurde Domini im Krankenhaus aufgenommen, damit am nächsten Tag die Stahlstangen von ihrem Bein entfernt werden.
Sie geht jetzt in das letzte Stadium ihrer Behandlung, die Revalidierung - Heilung der Wunden und lernen ohne Krücken zu gehen.
Die Kosten für den Monat Mai waren NRs 13.305,-.
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14. Juni:
Alles OK, keine Komplikationen.
Domini ist aus dem Krankenhaus entlassen worden und Sie braucht nur zurück zu gehen wenn unerhoft Probleme auftreten.
1. August:
Am 20. Juli ist Domini, zusammen mit ihrem Vater, aus Kathmandu abgereist nach Duble. Im Hause benutzt Sie gar keine Krücken mehr. Draussen benutzt Sie die Krücken nur für längere Strecken und wann Sie sich unsicher fühlt auf einen schlechten Weg. Vorerst wird Sie also in Duble die Krücken noch mitnehmen zur Schule.
Die Kosten für den Monat Juni waren NRs 26.250,-.
Die Kosten für den Monat Juli waren NRs 8.050,-.
Wir sind froh dass wir Domini helfen konnten.
Wir schliessen hiermit dieses Projekt ab.